Dr. med. Roman Rittweger (ottonova)


Roman Rittweger

Auszug Lebenslauf

Seit 2016: Gründer und CEO von ottonova

1994-1996: Unternehmensberater bei
McKinsey & Company

 1993-1994: MBA (Insead)

1985-1992: Studium Humanmedizin
(LMU München)


Mit der Gründung von ottonova, Deutschlands erster komplett digitalen Krankenvollversicherung, hat Dr. Roman Rittweger für Schlagzeilen gesorgt und möchte, dass sich die Vorteile der Digitalisierung auch in der Versicherungsbranche durchsetzen. Industriemediziner.com hat sich mit ihm über die Gründung und seinen Einstieg in die Industrie und Wirtschaft unterhalten.
 

Herr Dr. Rittweger, wie kam es dazu, dass Sie als Mediziner in die Wirtschaft gewechselt sind?

Ich war generell schon immer sehr interessiert an wirtschaftlichen Themen und hatte anfangs auch überlegt BWL zu studieren, mich dann aber für das Medizinstudium entschieden. Dennoch wurde ich im Rahmen meines Medizinstudiums, auf die Unternehmensberatungen aufmerksam und so kam es, dass ich ein Praktikum bei McKinsey absolvierte. Verglichen mit meinem damaligen Lieblingsfach der Dermatologie, empfand ich die Arbeit als Unternehmensberater extrem spannend und aufregend und erkannte, dass ich auch gerne nach dem Studium bei einer Unternehmensberatung einsteigen möchte. Heute, circa 20 Jahre später, kann ich immer noch auf diese Erfahrungen aus meinem Medizinstudium und aus meiner Zeit als Unternehmensberater zurückgreifen, was mir auch bei der Gründung von ottonova half.

Wenn Sie Ihre jetzige Tätigkeit mit der Arbeit als Arzt vergleichen — welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede gibt es?

Ich denke, dass diese beiden Tätigkeiten extrem unterschiedlich sind. In der Arbeit als Arzt arbeitet man eher auf einer Mikroebene, wohingegen man als Berater auf einer Makroebene arbeitet. Ein Nachteil in der Tätigkeit als Berater ist aus meiner Sicht, dass alles auch etwas abstrakter ist und man Erfolge nicht immer unmittelbar sieht. Als Arzt hingegen sieht man beispielsweise den Heilungserfolg eines Patienten in den meisten Fällen relativ schnell und hat ein direktes Erfolgserlebnis.

Ist aus Ihrer Sicht eine betriebswirtschaftliche Zusatzausbildung oder das Sammeln von ärztlicher Berufserfahrung notwendig, um in Ihrer Branche als Mediziner Fuß fassen zu können?

Aus meiner Sicht ist weder ärztliche Berufserfahrung noch eine betriebswirtschaftlich Zusatzausbildung zwingend notwendig, um in der Wirtschaft oder in der Industrie Fuß fassen zu können. Ich selbst habe allerdings dennoch nach dem Medizinstudium einen MBA absolviert, um meine betriebswirtschaftlichen Kenntnisse zu vertiefen.

Was raten Sie Medizinern und Medizinerinnen, die über einen Einstieg in eine Unternehmensberatung nachdenken?

Ich rate ihnen mit Kollegen zu sprechen, die auf der Klinik als Arzt arbeiten, aber auch mit jenen Medizinern zu reden, die den Weg in die Wirtschaft oder Industrie gewagt haben. Diese Eindrücke sollte man dann mit den eigenen Interessen abgleichen, um zu sehen in welchen der Bereiche man am besten passt. Zudem kann sich natürlich auch ein Praktikum sehr gut eignen, um herauszufinden ob beispielsweise der Beruf als Berater gut zu einem passt oder nicht.
 

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Stefan Schmidt