Priv.-Doz. Dr. med. Sören Eichhorst (McKinsey)


Eichhorst

Auszug Lebenslauf

seit 2014: Partner bei
McKinsey & Company

seit 2005: Facharzt für
Innere Medizin

1992-1998: Studium der
Humanmedizin (München)


Herr PD Dr. Eichhorst, wie kam es dazu, dass Sie als Mediziner bei einer Unternehmensberatung eingestiegen sind?

Mein ursprünglicher Plan war, wie bei den meisten Medizinern, als Arzt zu praktizieren. Nach 5-6 Jahren stellte ich jedoch immer mehr fest, dass die Rahmenbedingungen teilweise nicht stimmen: Ich habe z.B. viel Zeit durch ineffiziente Prozesse, eine unklare Organisation oder unklar definierte Zuständigkeiten verloren. Diese Zeit fehlte mir dann für die Patientenversorgung sowie Forschung und Lehre. Mein Gedanke war in dieser Situation, dass man das doch besser hinbekommen kann und die ärztliche Expertise dabei sehr hilfreich ist. So habe ich mich bei McKinsey beworben.

Wenn Sie Ihre jetzige Tätigkeit mit der Arbeit als Arzt vergleichen — welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede gibt es?

Es gibt durchaus Ähnlichkeiten zwischen dem Arztberuf und der Projektarbeit: Wie am Patientenbett sammelt man zunächst ganz analytisch Daten als Grundlage für die Problemlösung.  Daraus entwickeln wir ein (Therapie-) Konzept und sorgen schließlich auch dafür, dass dieses Konzept angewandt und umgesetzt wird. Insofern kann ich inhaltlich und methodisch stark auf meine ärztliche Ausbildung zurückgreifen. Unterschiede gibt es vor allem in der sehr dynamischen Projektarbeit, bei der man in einem kurzen Zeitraum nicht nur sehr viele verschiedene Klienten sieht, sondern auch in wechselnden Teams mit vielen sehr motivierten Kollegen zusammenarbeitet.

Ist aus Ihrer Sicht eine betriebswirtschaftliche Zusatzausbildung oder das Sammeln von ärztlicher Berufserfahrung notwendig, um in Ihrer Branche als Mediziner Fuß fassen zu können?

Betriebswirtschaftliche Kenntnisse sind notwendig, aber nicht das komplette Spektrum vom ersten Tag an. Jeder Kollege, der ohne wirtschaftswissenschaftlichen Studienhintergrund bei McKinsey startet, das ist mittlerweile fast jeder Zweite,  durchläuft ein initiales zweiwöchiges Training, das wir „Mini-MBA“ nennen. Die dort erworbenen Kenntnisse habe ich auf den verschiedenen Projekten mit gemischten Teams, darunter immer auch mindestens ein Wirtschaftswissenschaftler, anwenden und somit sehr schnell vertiefen können.

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